Küngs neue Welt

www.teleboerse.de, 7. Oktober 2009


Hans Küng ist ein international bekannter Theologe, Autor und katholischer Priester. Der ethische Rahmen ist gesetzt. Jetzt ist die Frage wie viel wir uns davon anziehen.
Der Tübinger Theologe Hans Küng hat sein neues Grundsatzprogramm für ethisches Verhalten in der Wirtschaft vorgestellt. Die »Erklärung zu einem Globalen Wirtschaftsethos« lege fest, was im wirtschaftlichen Alltag »rechtens, gerecht und fair« ist, sagte Küng in New York.

Das seien Werte, die alle Menschen weltweit anerkennen könnten – unabhängig von ihrer Kultur, Tradition und Religion.

Die Unterzeichner des Dokuments verpflichten sich, den Grundsätzen bei allen wirtschaftlichen Entscheidungen, Aktivitäten und generell mit ihrem Verhalten zu folgen. Zur Rechenschaft gezogen werden können sie jedoch nicht. »Seit Beginn der gegenwärtigen Krise war der Ruf nach einem ethischen Rahmen für die globalen Finanz- und Wirtschaftsmärkte laut aus vielen Ländern der Welt zu vernehmen«, sagte Küng bei einem Symposium am Hauptsitz der Vereinten Nationen in New York.

Das von Küng und einer Gruppe Intellektueller aufgestellte Programm stützt sich auf Werte wie Menschlichkeit, Gewaltlosigkeit und Respekt für das Leben, Gerechtigkeit und Solidarität, ferner auf Ehrlichkeit und Toleranz sowie gegenseitige Achtung und Partnerschaft. Das neue Programm überträgt die 1993 aufgestellte »Weltethoserklärung des Parlaments der Weltreligionen« auf die Wirtschaft.

In seiner Rede hob der 81-jährige Tübinger Professor hervor, dass die Globalisierung nur dann zu Wohlstand führt, wenn sich alle Menschen grundsätzlich aufeinander verlassen könnten. Zwar dürfe jeder Mensch seine wirtschaftlichen Eigeninteressen verfolgen, müsse dabei aber ethische Rahmenbedingungen einhalten. Zu den ersten Unterzeichnern der Erklärung gehören die frühere Präsidentin von Irland und ehemalige Menschenrechtskommissarin Mary Robinson, der US- Wirtschaftsprofessor Jeffrey Sachs sowie der südafrikanische Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu.

Hans Küng ist ein international bekannter Theologe, Autor und katholischer Priester. 1979 wurde ihm wegen kritischer Veröffentlichungen die kirchliche Lehrbefugnis entzogen. Er blieb aber trotzdem als Professor für Ökumenische Theologie bis zu seiner Emeritierung an der Universität Tübingen. Küng ist Präsident der von ihm gegründeten Stiftung Weltethos.

© Global Ethic Foundation Tuebingen / Stiftung Weltethos Tübingen
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